Wir haben für euch einige wichtige Fragen zu den Gegenprotesten am 9.11. zusammengetragen und beantwortet:
Wie komme ich am Aktionstag an Infos?
Es wird Infos auf Twitter unter #bi0911 geben. Bitte beachtet, dass diesen Hashtag auch Nazis und Polizei nutzen können. Gesicherte Infos wird es bei @afawestfalen geben.
Generell empfehlen wir allerdings keine privaten Handys auf Aktionen mitzunehmen. Solltet ihr festgenommen werden, sind sonst alle eure Daten gefährdet. Über eine Standortauswertung kann die Polizei außerdem herausfinden, wer sich wann wo aufgehalten hat. Falls ihr dann zufällig in der Nähe einer angeblichen Straftat ward, könnt ihr schnell als Verdächtige*r gelten.
Es wird in der Stadt an einigen Stellen Twitterwalls geben, außerdem wird es an den angemeldeten Demos Informationen geben.
Wie kann ich mich durch Bielefeld bewegen?
Die Stadt wird entlang der Naziroute großflächig abgesperrt sein. Außerdem werden tausende Menschen unterwegs sein. Plant deshalb für alle Wege deutlich mehr Zeit ein. Zur Orientierung innerhalb der Stadt wird es eine Aktionskarte geben, auf der alle angemeldeten Demonstrationen eingezeichnet sind. Die Polizei muss euch zu einer angemeldeten Demonstration durchlassen.
Insbesondere der Wechsel von einer Seite der Bahnschienen zur anderen wird schwierig sein. Die Polizei hat angekündigt, dass die Unterführung an der Beckhausstraße und die Unterführung an der Kneipe Stolander (Ecke Klosterstr./Oberntorwall) durchgängig begehbar sein werden. Außerdem sollen Kleingruppen bis zu 10 Personen die Route überqueren dürfen. Beachtet bitte, dass auf die Aussagen der Polizei kein Verlass ist. Die Durchgänge könnten jederzeit willkürlich durch sie geschlossen werden. Seid deshalb frühzeitig bei den Demonstrationen und Treffpunkten.
Der Nahverkehr wird am Samstag stark eingeschränkt sein. Es soll aber möglich sein mit den Stadtbahnlinien 3 (Hbf/Jahnplatz-Wittekindstr.) und 4 (Hbf-Siegfriedplatz) die Bahnschienen zu unterqueren. Genauere Infos zu den Einschränkungen gibt es bei MoBiel
Wie kleide ich mich, was nehme ich mit?
Tragt wetterfeste, warme Kleidung und bequemes Schuhwerk. Die Erfahrung zeigt, dass die Polizei oft empfindlich auf größere Gruppen in schwarzen Regenjacken reagiert. Tragt lieber unauffällige Kleidung und nehmt ggf. Wechselkleidung mit. Das Wetter ist im November sehr wechselhaft, Regenschirm, Mütze, Handschuhe, Schal und Sonnenbrille können also auch nicht schaden.
Waffen wie Pfefferspray und Vermummungsgegenstände wie Sturmhauben sind auf Demonstrationen verboten. Wenn die Polizei sie bei euch findet, müsst ihr mit Strafen rechnen.
Ein weiteres Demo Einmaleins vom Ermittlungsausschuss findet ihr hier.
Was tue ich bei Festnahmen?
Falls du von der Polizei festgenommen wirst, musst du nur Angaben zum Namen, Vornamen, (Melde!)Adresse, Geburtsdatum und -ort und zur allgemeinen Berufsbezeichnung (z.B. Arbeiter*in, Angestellte*r, Student*in) machen. Alle anderen Aussagen verweigerst du. Du musst nichts unterschreiben. Du hast das Recht auf einen Anruf und solltest den Ermittlungsausschuss unter 0521-5600690 anrufen. Dort gibt es Menschen die sich darum kümmern, dass alle rechtliche Hilfe bekommen und ggf. Kontakt zu Anwält*innen vermittelt wird. Falls du beim EA anrufst teile lediglich deine Personalien mit, wo Du bist, was Dir vorgeworfen wird (keine Selbstbeschuldigungen!) und ob Du verletzt bist. Mehr Infos gibt es im Demo-Einmaleins.