Pressemitteilung: Antifaschistisches Bündnis ruft zu Gedenken und Gegenprotest auf

Am 9.11.2019 wollen Nazis erneut durch Bielefeld marschieren. Der 9.November ist Jahrestag der Novemberpogrome. Die Pogrome markieren den Übergang von der antisemitischen Diskriminierung zur gezielten Verfolgung von Jüd*innen, die in der systematischen Vernichtung, der Shoah, mündete. Nachdem die Polizei mit einem Verbot der rechtsextremen Demonstration vor Gericht gescheitert ist, will sie den Nazis erneut eine Route durch die Innenstadt ermöglichen.

Das antifaschistische Bündnis Bielefeld verurteilt die Entscheidung des Gerichts. „Dass das Gericht in einer antisemitischen Demonstration für eine verurteilte Holocaustleugnerin keine Störung des Gedenkens an die Opfer der Novemberpogrome sieht, ist für uns vollkommen unverständlich, aber nicht überraschend. Dass wir uns auf den Staat im Kampf gegen Nazis nicht verlassen können, wissen wir aus Erfahrung.“, so Anna Schmidt, Pressesprecherin des Bündnisses. Sie spricht für einen Zusammenschluss verschiedener linksradikaler Gruppen aus Bielefeld, der sich anlässlich der Proteste gegen den Naziaufmarsch im letzten Jahr gegründet hatte. „Gerade nach dem rechten, antisemitischen Terroranschlag von Halle ist es für uns unerträglich, dass hunderte Antisemit*innen gerade an diesem Datum durch Bielefelds Straßen laufen wollen.“

Wie schon im letzten Jahr wird das Bündnis am Freitagabend, den 8.11., eine Gedenkdemonstration für die Opfer des Faschismus veranstalten.

„Über 500 Demonstrant*innen und eine sehr positive Resonanz im letzten Jahr, haben uns in der Entscheidung bestärkt, dieses Jahr erneut eine Gedenkdemonstration zu organisieren. Wir laden alle Menschen ein sich unserem Gedenken am Freitagabend anzuschließen.“, erklärt Anna Schmidt.

Für den 09.11.2019 ruft das antifaschistische Bündnis außerdem zu direkten Protesten gegen den Naziaufmarsch auf.

„Bereits vor einem Jahr hat die Polizei für die Nazis die halbe Innenstadt abgesperrt und ihnen somit den roten Teppich ausgerollt. Trotz zahlreicher Polizeischikanen, haben über 10.000 Menschen gegen die antisemitische Hetze protestiert und es gab einige Blockadeversuche. Wir rufen auch in diesem Jahr zur Beteiligung an den antifaschistischen Protesten auf. Unser Ziel bleibt klar: Den Naziaufmarsch entschlossen verhindern!”.

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